Die Allegorie ist bisher als ein Verfahren fixierender Bedeutungszuordnung aufgefasst worden, wohingegen das Potential performativer Strategien kaum Beachtung fand. Am Gralstempel in Albrechts „Jüngerem Titurel“ soll die Analyse letzterer erstmals vertieft werden, wozu die Handlungen, Textstrategien und der Erzählfluss näher untersucht werden. Im Gegensatz zur Bedeutungen zuordnenden Allegorese setzen die performativen Prozesse, welche am Tempel offenbar werden, die Regelhaftigkeiten des Begehrens nach einer Annäherung an Gottes ewige Herrlichkeit um.
Allegory has mainly been understood as a strategy for fixing different meanings. In consequence the potential of performance has been underestimated. The present study aims to clarify the role played by allegory and performative processes by analysing the dynamics present in the Temple of the Holy Grail in Albrecht’s “Jüngerer Titurel”. In contrast to allegoresis, which allocates meaning, the performative processes to be seen in the temple enact the regularities of the desire for closeness to the eternal glory of God.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2015.01.05 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2015 |
Veröffentlicht: | 2015-03-26 |
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