Seit Mitte der 1990er Jahre lässt sich in der literaturhistorischen Erforschung des Komischen in der Folge von semiotischen und anthropologischen Fragestellungen sowie als Resultat der wachsenden Kritik an ‚universalistischen‘ Auffassungen von Komik eine stärkere Hinwendung zum ‚Lachen‘ beobachten. Dies bedeutet einerseits eine Verlagerung der Untersuchung von Strukturen und Funktionen des Komischen (etwa ‚Pointenstruktur‘) oder komischen Themen, Motiven und Figurationen hin zur erzähltheoretischen Analyse der Semantiken der innertextuellen Lachreferenzen, andererseits eine Arbeit an den pragmatisch-anthropologischen Voraussetzungen derjenigen Texte, die Lachen des Publikums zur Folge haben können. Die Forschung hat sich durch diese Wende aus einer Sackgasse ontologisch aufgefasster literarischer Komik befreit, indem sie deren kulturhistorische Rahmungen, Rezeptionsbedingungen und -formen ins Zentrum rückt.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2014.03.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2014 |
Veröffentlicht: | 2014-10-13 |
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