Zwei Gründe lassen einen Philologen ein Buch von Werner Besch über „Luther und die deutsche Sprache“ mit großen Erwartungen in die Hand nehmen. Zunächst: Das angeschlagene Thema gehört 2017 allemal zu den Kernelementen der 500 Jahrfeier der Reformation, die zu Recht als Fest mit weltweitem Hallraum geplant wird. Man geht kaum zu weit, Luther als einziges welthistorisches Ereignis zu bezeichnen, das Deutschland hervorgebracht hat – abgerechnet vielleicht das Wunderjahr 1989, in dem ein ganzes Volk eine „Wende“ herbeiführte und dabei eine neue Zeit einleitete, noch sicherer: eine alte beendete. Und da ist zweitens der Autor selber. Es gibt nur wenige Forscher, denen man attestieren kann, eine Wende auf einem Gebiet herbeigeführt zu haben, das weit mehr als ein Jahrhundert umstritten war. So kann man denn sagen: Es gibt eine Zeit vor Luther und es gibt eine Zeit vor Besch. Während die erste Behauptung von Vertretern vieler Disziplinen bewahrheitet werden muss und bewahrheitet worden ist – von Historikern, von Theologen usw. –, so sind vor allem die germanistischen Sprachhistoriker gefordert in der so umkämpften Frage, welche Rolle Luther bei der Entstehung der neuhochdeutschen Schriftsprache zukommt und welche Folgen seine Einwirkung hatte.
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2015 |
Veröffentlicht: | 2015-09-24 |
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