Tragödientheorien haben seit jeher ein zwiespältiges Verhältnis zu ihrer Zeit. Nietzsche beklagte rückblickend „die fehlerhaften Nutzanwendungen auf Gegenwärtigstes, mit denen ich mir damals mein erstes Buch [„Die Geburt der Tragödie“] verdarb“; Benjamins Trauerspielbuch, als Habilitation eingereicht, besiegelte das akademische Schicksal seines Autors; und Stanley Cavells labyrinthischer Essay zum Verhältnis von Liebe und Skeptizismus bei Shakespeare hat inhaltlich wie stilistisch wenig mit der sprachanalytischen Philosophie seiner Zeit gemein. Christoph Menkes „Die Gegenwart der Tragödie“ bleibt dieser Tradition treu. Unzeitgemäß an Menkes Buch ist nicht nur die These, dass „unsere Gegenwart eine von Tragödien ist“. Unzeitgemäß ist auch der Versuch, in einem von Sophokles’ „König Ödipus“ bis Botho Strauß’ „Ithaka“ reichenden Argumentationsbogen das Wesen der Tragödie zu bestimmen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2006.04.08 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2006 |
Veröffentlicht: | 2006-10-01 |
Seiten 609 - 613
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