Das mittelalterliche Münchner Minnekästchen steht noch immer unter dem Verdacht, eine Fälschung aus dem 19. Jahrhundert zu sein. Die Inschriften ergeben einen poetischen Text, der bislang als Kuriosum galt. Der Vergleich mit Kleinformen mittelalterlicher Liebesdichtung erweist den Inschriftentext jedoch keineswegs als kurios, sondern als typisch. Die Textsorte ist genau bestimmbar. Im frühen 19. Jahrhundert, als das Kästchen bekannt wurde, fehlte das Wissen, um einen derart typischen mittelalterlichen Text zu erfinden. Die literaturwissenschaftliche Analyse der Inschriften ergibt sichere Anhaltspunkte für die Echtheit des ganzen Kästchens.
The medieval Munich ‘Minnekästchen’ is still suspected of being a 19th century forgery. The inscriptions form a poetic text, which has hitherto been regarded as a curiosity. However, a comparison with short forms of medieval love poetry shows that the text of the inscription is by no means odd, but typical. The text type can be precisely determined. In the early 19th century, when the box became known, the knowledge needed to invent such a typical medieval text was not available. A literary analysis of the inscriptions produces strong evidence for the authenticity of the box as a whole.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.1998.01.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 1998 |
Veröffentlicht: | 1998-01-01 |
Seiten 38 - 54
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