Der Aufsatz vergleicht sechs bürgerliche Trauerspiele des 18. Jahrhunderts nach Maßgabe der These miteinander, daß Lessings „Miß Sara Sampson“ und „Emilia Galotti“ nicht als Modellvorgabe, sondern vielmehr als kritischer Reflex auf den Hauptstrom der Gattung angelegt sind. Neben den Lessingschen Dramen werden – zusammen mit Lillos prototypischem „Kaufmann von Londen“ – drei Vertreter der zeitgenössischen Gebrauchsdramatik in punkto aufklärerische Semantik, dramatische Kommunikation und dramatisches Personal untersucht. Die diesbezüglichen Beobachtungen verdichten sich in zwei differierenden Konzepten einer ,poetischen Moral‘.
This article compares six tragedies („Bürgerliche Trauerspiele“) from the eighteenth century and suggests that Lessing’s „Miss Sara Sampson“ and „Emilia Galotti“ are not intended as models, but rather as critical reflections on the mainstream of the genre. In addition to Lessing’s plays, the article analyses Lillo’s prototypical „The London Merchant“ and three highly representative instances of contemporary drama with regard to the semantics, dramatic communication and dramatic personae of the Enlightenment. The investigation of these aspects arrives at two different concepts of ‚poetic justice‘.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.1998.04.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 1998 |
Veröffentlicht: | 1998-12-01 |
Seiten 481 - 497
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