Die vorliegende Studie unternimmt den Versuch, anhand eines Modells, das Wolfgang Iser entworfen hat, den Diskurs mittelalterlicher Texte zwischen ‚fiktional‘ und ‚historisch‘ zu situieren. Die Triade des Realen, Fiktiven und Imaginären ersetzt dabei die traditionelle Opposition zwischen Fiktion und Historie. Mit diesem Instrumentarium können verschiedene Grade von Fiktionalität an Texten gezeigt werden, die sich mit der sozialen Mobilität von Bauern befassen. Bei der Gegenüberstellung der Erzählung von ‚Ruprecht und Geppe‘ („Renner“ V. 1565–1712) mit einem Ausschnitt aus der „Seifried Helbling“-Sammlung (SH VIII,1–410) stellt sich heraus, inwiefern Fiktionssignale den Ausschnitt eines Realen (die Hochzeit zwischen einem Bauernsohn und einer Ritterstochter) verfremden und wie das Verhältnis von Fiktion und Historie im Diskurs beider Texte definiert ist.
This article attempts to locate the discourse in medieval texts between ‚fictional‘ and ‚historical‘ within a model developed by Wolfgang Iser. In this, the triad of real, fictitious and imaginary replaces the traditional opposition between fiction and history. The model provides a tool for describing different degrees of fictionality in texts dealing with the social mobility of peasants. A comparison of the tale of ‚Ruprecht und Geppe‘ („Renner“ V. 1565–1712) with a section from the „Seifried Helbling“ collection (SH VIII,1–410) reveals the extent to which signals of fictionality create alienation in a scene from reality (the marriage between a peasant’s son and a knight’s daughter) and how the relationship between fiction and history is defined in the discourse of the two texts.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2000.01.05 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2000 |
Veröffentlicht: | 2000-01-01 |
Seiten 75 - 97
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