„Ihr Scheitern geriet so erfolgreich, dass sie eine lebendige und provozierende Spur hinterließ, der eine größere Zukunft beschieden sein sollte als einem Dialog voll Harmonie und Einverständnis.“ So Derrida über die 1981er Pariser Debatte mit Hans-Georg Gadamer, auf den er bei der Heidelberger Gedenkfeier 2003 die Festrede hielt. In der Tat sind solche Begegnungen immer wieder gescheitert, wenn auch in der Regel nicht besonders erfolgreich. Die Auseinandersetzung zwischen Hermeneutik und Dekonstruktion hat mittlerweile an Schärfe verloren, sofern sie überhaupt noch stattfindet – nicht so sehr, weil es etwa Annäherungen gegeben hätte, sondern wohl eher, weil im Zuge der Verkulturwissenschaftlichung der philologischen Disziplinen das Interesse sowohl an philosophischer Hermeneutik als auch an Derridas Interventionen zwar nicht erloschen ist, aber doch erlahmt scheint. Dass es zum Verhältnis von Gadamer und Derrida oder von philosophischer Hermeneutik und Dekonstruktion noch Wichtiges und Spannendes zu sagen gibt, belegt Fabian Stoermers Studie zur Theorie der Erinnerung.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2005.02.17 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2005 |
Veröffentlicht: | 2005-04-01 |
Seiten 311 - 313
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