Unter Rückgriff auf Walter Benjamins sprach- und geschichtsphilosophische Verbindung von Melancholie und Allegorie fragt der Artikel nach der poetologischen und erinnerungstheoretischen Funktion des Melancholiediskurses in W. G. Sebalds „Die Ringe des Saturn“. Insbesondere Sebalds Umgang mit Bildern zeigt Spuren von Benjamins Allegorie-Konzeption, bleibt aber gleichzeitig dort erinnerungstheoretisch hinter den von Benjamin entwickelten Konsequenzen für eine „allegorische Geschichtsschreibung“ zurück, wo seine Auffassung des „allegorischen Sammelns“ der Erinnerung in symbolische Totalität im Sinne einer zeitlosen Verewigung umschlägt.
In this article, Walter Benjamin’s linguistic and historical connection between melancholy and allegory serves as the basis for an analysis of the poetic and memory-theoretical function of the discourse on melancholy in W. G. Sebald’s “The Rings of Saturn”. In particular Sebald’s treatment of pictures shows traces of Benjamin’s concept of allegory. However, Sebald does not go as far as Benjamin’s “allegorical historiography”, which in the “allegorical collection” of memory becomes a symbolic totality in the sense of timeless immortalisation.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2008.02.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2008 |
Veröffentlicht: | 2008-07-02 |
Seiten 239 - 267
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