Ganze zehn Zeilen hat ihm Hans Rupprich in seiner Literaturgeschichte gewidmet, und nun liegen fünf starke Bände vor: Die Rede ist von Jakob Ruf, einem Stadtwundarzt im Zürich der Reformationszeit, der medizinische Werke auf Deutsch und Latein verfasste und nebenbei deutschsprachige Theaterstücke zur Aufführung brachte. Zwischen 2004 und 2007 hat Hildegard Elisabeth Keller mit neun Mitarbeitern, unterstützt vom Schweizerischen Nationalfond und verschiedenen Stiftungen, das interdisziplinäre Projekt durchgeführt und mit einer repräsentativen Werkausgabe abgeschlossen. Alle Texte (auch zwei fälschlich zugeschriebene) sind ediert und kommentiert, es gibt eine ausführliche Biografie mit Seitenblicken auf zeitgeschichtliche Hintergründe und, wem dies immer noch nicht genug ist, auch zwei CDs, auf denen die zahlreichen Abbildungen in Farbe wiedergegeben und biografische Dokumente in der mutmaßlichen damaligen Klanggestalt eingesprochen sind. Das Bild von Jakob Ruf hat sich wahrlich geändert. Die Frage lautet natürlich: Hat sich der Aufwand gelohnt? Meine Antwort ist ein klares Ja. Allerdings spielt dabei auch ein Grund eine Rolle, der in den fünf Bänden eigenartig unangesprochen bleibt.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2010.01.13 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2010 |
Veröffentlicht: | 2010-06-10 |
Seiten 156 - 159
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