Reinheit und Reinigung haben, dies zeigt eine Reihe von jüngeren Sammelbänden und Einzelstudien, Konjunktur. Einen gerne konsultierten Referenztext bildet dabei Mary Douglas’ sozialanthropologische Untersuchung „purity and danger“, in der soziale, kulturelle und religiöse Reinigungsbemühungen als Versuch beschrieben werden, sich innerhalb von Gemeinschaften über die eigenen Ordnungsvorstellungen und Regulatorien zu verständigen. Auf Douglas’ Studien nimmt Brokoff eingangs ebenfalls Bezug, wenn auch nur, um ihren Anspruch für das vorliegende Untersuchungsfeld implizit abzuweisen. Denn wie Douglas selbst angedeutet habe, sei eine absolute, und damit zu Sterilität und Leblosigkeit tendierende Reinheit nur in der Kunst, niemals aber in der kulturellen Praxis herstellbar. Mit dem Hinweis, die reine Poesie betreibe gerade die strategische Distanzierung vom Lebendig-Organischen, verlässt Brokoff noch in der Einleitung den Schauplatz kultureller Praktiken und widmet sich einer literarischen Geschichte der reinen Poesie.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2013.02.14 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2013 |
Veröffentlicht: | 2013-07-17 |
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