Franz Kafka und Walter Benjamin beteiligten sich nicht öffentlich an den kontroversen Diskussionen über jüdische Identität und über die Stellung der Juden in der deutschen Literatur, wie sie etwa in der "Kunstwart-Debatte" im Anschluss an Moritz Goldsteins Artikel "Deutsch-jüdischer Parnaß" 1912 geführt wurden. Aber sie befassten sich intensiv mit den hier erörterten Fragen und vertieften sie zu grundsätzlichen Reflexionen über das Verhältnis von Judentum, Deutschtum, Moderne und Literatur. Der Artikel versucht eine Kartographie des Denkens beider Schriftsteller im Spannungsfeld dieser Themenkomplexe. Er will damit einen Beitrag leisten zur Rekonstruktion der "anderen" jüdischen Geschichte in Deutschland, "die nicht so recht ins Bild einer Geschichtsauffassung passen mag, die bestimmt ist von den Koordinaten Assimilation und Emanzipation, Antisemitismus und ‚Beiträge' zur deutschen Kultur" (Michael Brenner).
Franz Kafka and Walter Benjamin did not participate publicly in the controversial discussions on Jewsh identity and the place of Jews in German literature which took place for instance in 1912 in the wake of Moritz Goldstein's article "Deutschjüdischer Parnaß" (German-Jewish Parnassus). But they thought intensively about the question raised in these discussions and took them to the level of fundamental reflexions on the relationship between Judaism, Germanness, modernism and literature. This article attempts to construct a cartography of the thinking of the two writers on these inter-related themes. It is thus intended as a contribution to the "other" Jewish history in Germany, "which does not really fit into the picture of an understanding of history that is determined by the co-ordinates assimilation and emancipation, Anti-Semitism and ‚contributions' to German culture" (Michael Brenner).
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2007.02.07 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2007 |
Veröffentlicht: | 2007-04-01 |
Seiten 273 - 296
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