Mit der vorliegenden Monographie zu Nebensatz und Verbstellung in der ahd. Isidor-Übersetzung knüpft der Verfasser an Themen an, die ihn bereits in zwei in den letzten Jahren entstandenen Aufsätzen („Causes, Conjectures and Conjunction in Early Old High German Translations“, in: PBB 115 (1993), 1–29; „Verb-First Position in the Old High German Isidor Translation“, in: JEGP 93 (1994), 356–373) beschäftigt haben.
Daß sich bei der Untersuchung von Syntax in ahd. Übersetzungstexten generell die Frage nach der Eigenständigkeit bzw. Abhängigkeit des Ahd. vom lat. Text stellt, dessen ist sich der Verfasser wohl bewußt. Begründet wird die Wahl der ahd. Isidor-Übersetzung einerseits damit, daß in ihr ein Prosatext vorliegt, der keinen Zwängen gebundener Sprache unterworfen ist, wie sie beispielsweise in der Evangelienharmonie Otfrids zu erwarten sind. Das in der Forschung einstimmig hervorgehobene hohe übersetzerische Niveau des ahd. Isidor andererseits berechtigt zu der Annahme, daß der Übersetzer ein klares Bild von den grammatisch-syntaktischen Möglichkeiten und Grenzen seiner deutschen Muttersprache hat. In diesem Sinn deutet der Verfasser gerade die (seltenen) Abweichungen vom Lateinischen als bedingt von den Erfordernissen der (althoch)deutschen Grammatik (S. 3).
Untersuchungen zur Syntax der Nebensätze und zur Wortstellung im Althochdeutschen liegen bereits vor, es sei nur an Fourquet (1938), Wunder (1965) oder Lippert (1974) erinnert. Eine Arbeit, die sich speziell mit dem Nebensatz und der Verbstellung in der Isidor-Übersetzung auseinandersetzt, war bisher jedoch ein Desiderat.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.1999.01.20 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 1999 |
Veröffentlicht: | 1999-01-01 |
Seiten 149 - 153
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