Was hat Hermann Brochs 1945 veröffentlichter Roman „Der Tod des Vergil“ mit den Überlegungen zu Demokratie und Totalitarismus zu tun, die Broch im amerikanischen Exil angestellt hat? Bislang ist der Roman, den Broch selbst als „esoterisch“ bezeichnet hat, vor allem metaphysisch als Auseinandersetzung mit dem Tod und dichtungstheoretisch als „Dichtung gegen die Dichtung“ (Paul Michael Lützeler, 95) gelesen worden – als poetisches Dokument für Brochs Überzeugung, dass die Ausdrucksformen der Dichtung den politischen Herausforderungen des Totalitarismus nicht gewachsen seien. Eiden-Offen gelingt es mit seiner Studie, die von Broch vorgegebene und von der Forschung weitgehend übernommene Trennung zwischen Dichtung und Politik, Brochs eigener politischer Theorie und seinem Romanprojekt zu überwinden und beide auf erhellende Weise aufeinander zu beziehen. Dabei liest er den Roman nicht einfach als „Anwendungsfall für die Lösungen der Theorie“, sondern erkennt, dass der Roman auch andere Lösungen und andere Fragen an die Probleme der Theorie heranzutragen vermag.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2014.02.09 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2014 |
Veröffentlicht: | 2014-06-30 |
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