Wenn die Frage nach Krieg und Gewalt in der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts gestellt wird, dann führt sie fast zwangsläufig zu zwei Autoren, deren Werk in eindrücklicher Weise von den einschneidenden Gewalterfahrungen in der Moderne zeugt: Ernst Jünger und Heiner Müller. In seiner Dissertation (Humboldt-Universität Berlin, 2002) unternimmt Thomas Weitin nun den Versuch, die inhaltlichen und strukturellen Korrespondenzen im Werk beider Autoren hinsichtlich der Gewaltthematik herauszuarbeiten. Ein Vorhaben, so möchte man meinen, das angesichts der unübersehbaren Überschneidungen in den Texten Jüngers und Müllers und ihrer belegten biografischen Kontakte von der Forschung als längst abgearbeitet gelten dürfte. Tatsächlich liegt aber mit Weitins Studie der bis dato erste ausführliche Vergleichsversuch beider Werke vor, der – wenn auch mit einigen Abstrichen – in bestechender Weise gelingt.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2005.02.15 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2005 |
Veröffentlicht: | 2005-04-01 |
Seiten 303 - 308
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