Die Kabbala ist für die Literaturwissenschaft keine Unbekannte mehr. Gershom Scholems Studien zur jüdischen Mystik haben den neueren Philologien einen Apparat an die Hand gegeben, dessen Anwendbarkeit auf literarische Texte oft erprobt worden ist. Daß es gleichwohl möglich ist, die literaturwissenschaftliche Kabbala-Forschung entscheidend neu zu bestimmen, zeigt die jetzt veröffentlichte Dissertation Andreas Kilchers. In dieser Untersuchung, entstanden in Basel und Jerusalem, behandelt der Verfasser, ausgehend von den hebräischen Quellen des Mittelalters, die Transformationen des kabbalistischen Sprachparadigmas in der Frühen Neuzeit und der deutschsprachigen Romantik. Zwischen die Betrachtung dieser beiden Epochen ist ein eher exkursartiges Kapitel zur Aufklärung geschaltet. Ein Ausblick auf „Variationen der ästhetischen Kabbala nach 1900“ und eine äußerst umfangreiche Bibliographie (ca. 750 Titel) schließen die vierhundertseitige Studie ab.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.1998.04.09 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 1998 |
Veröffentlicht: | 1998-12-01 |
Seiten 619 - 622
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