Noch immer ist in der Forschung die Meinung weit verbreitet, Novalis habe in seinen Schriften das Mittelalter romantisch verklärt dargestellt. Ira Kasperowski entlarvt in ihrem Buch diese Ansicht als ein Vorurteil. Sie setzt sich das Ziel, die Mittelalterrezeption des Novalis differenziert zu betrachten, zu einer „gerechteren Würdigung seines Mittelalterbildes zu gelangen“ (S. 1) und schließlich zu zeigen, wie sich dieses in sein philosophisches und poetologisches Programm einfügt. Sie betrachtet das Mittelalter konsequent aus der Perspektive des Novalis und seiner historischen Kenntnis, denn sie weiß, daß „Novalis’ Mittelalterdarstellung nicht mit den modernen Maßstäben der Geschichtswissenschaft gemessen werden darf, sondern auf dem Hintergrund der von ihm rezipierten Quellen zu sehen ist“.(S. 43) „Nicht das heutige historische Wissen ist der Maßstab, sondern der damalige Stand der Erkenntnisse.“ (S. 2)
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.1998.02.14 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 1998 |
Veröffentlicht: | 1998-07-01 |
Seiten 302 - 304
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