Traditionell werden die verbalen Modi als grammatische Ausdrücke für die subjektive Stellungnahme des Sprechers zum Aussageinhalt, der Konjunktiv als Signal der eingeschränkten Gültigkeit des Ausgesagten definiert. Demgegenüber beginnt sich neuerdings eine Auffassung durchzusetzen, die sich auf die bahnbrechenden Arbeiten Peter Wunderlis berufen kann: Es gibt nur einen abstrakten, strukturellen Grundwert des Konjunktivs in der langue; die fast beliebig große Zahl von semantischen Funktionen sind Nutzwerte in der parole, gesteuert durch psychologische und außersprachliche Faktoren mit soziolinguistisch beschreibbarer und stilistischer Funktion. Demnach besteht der Grundwert des Konjunktivs logisch-semantisch in der Verhinderung (Zurückhaltung) eines Urteils, formal-morphologisch ausgedrückt durch die fehlende Tempusgliederung (Teilaktualisierung), durch welche erst die Fixierung der Aussage in der Relation zur Sprecherorigo (Bühler) erfolgt.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2011.03.12 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2011 |
Veröffentlicht: | 2011-10-31 |
Seiten 460 - 463
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