Die von der Forschung bisher kaum beachtete deutsche Prosaversion der sog. Regensburger Karls- bzw. Schottenlegende wird auf der Grundlage neuerer überlieferungsgeschichtlicher Erkenntnisse als Ursprungsnarration funktionsgeschichtlich genauer konturiert: Im Vergleich mit dem „Libellus de fundacione ecclesie Consecrati Petri“ und mit der Versdichtung „Karl der Große und die schottischen Heiligen“ wird der Text in einem für diese Ursprungsnarration bezeichnenden Spannungsfeld zwischen klösterlichem und städtischem Interesse verortet, das sich einerseits auf Regensburg bezieht, andererseits aber auch – geradezu im Sinn eines reichsstädtischen ‚Wettbewerbsnetzwerks‘ – darüber hinausgeht. In diesem Kontext steht ebenfalls das 1518 entstandene, erst 2005 als solches identifizierte Tafelgemälde Albrecht Altdorfers vom Kampf Karls des Großen um Regensburg. Das gilt sowohl für die charakteristische Visualisierung der als Textvorlage dienenden deutschen Prosaversion als auch für die Arbeit mit Bildzitaten, insbesondere mit dem nur wenig älteren Holzschnitt der Stuchsschen Postinkunabel, die diese Prosaversion überliefert.
The German prose version of the so-called Regensburg Legend of Charlemagne or Scottish Legend has hitherto largely been ignored by the research community. Here it is described more accurately on the basis of new historical knowledge as an original narrative: in comparison with the "Libellus de fundacione ecclesie Consecrati Petri" and the poem “Karl der Große und die schottischen Heiligen” (Charlemagne and the Scottish saints), the text is situated – characteristically for this original narrative – in the tension between monastic and urban interests. On the one hand it refers to Regensburg, but on the other hand it also goes beyond the city, almost in the sense of an imperial city’s ‘competitive network’. In the same context we also have Albrecht Altdorfer’s panel painting of Charlemagne’s battle for Regensburg, created in 1518, but only identified as such in 2005. This is true both for the characteristic visualisation of the German prose version, which serves as the textual starting point for the picture, and for the use of visual quotations, especially the woodcut of Stuchs’s postincunabulum, which is not much older and which has survived in this prose version.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2012.03.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2012 |
Veröffentlicht: | 2012-10-16 |
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